Auf dem Weg zur „Digitalen Schule der Zukunft“

Schon seit mehreren Jahren nimmt die Grund- und die Mittelschule Seubersdorf die Herausforderung der Digitalisierung an. Grundvoraussetzung hierfür ist die technische Ausstattung der Schule, die mit Mitteln des Digitalpaktes und wohlwollender Unterstützung unserer Gemeinde geschaffen wurde. Die WLAN-Infrastruktur im Schulhaus wurde ausgebaut, perfekt ausgestattete digitale Klassenzimmer und ausreichend mobile Geräte für den Unterricht gehören mittlerweile zum Schulalltag. Die Grundlage hierfür wurde gelegt durch die Erarbeitung eines schulinternen Medienkonzeptes und auch durch eine gezielte Fortbildung der Lehrkräfte.

Im Schuljahr 2022/23 wagte sich die Mittelschule an ein neues Projekt. Sie wurde – wie insgesamt 250 Schulen in Bayern – als Pilotschule für das Projekt „Digitale Schule der Zukunft“ ausgewählt. Worin besteht der Kern dieses Projekts? Die Schülerinnen und Schüler der 5. und der 7. Klasse wurden mit eigenen I-Pads ausgestattet, um mit diesen Geräten in und außerhalb der Schule zu lernen. In einer von Digitalität geprägten Welt erfahren die Jugendlichen somit eine realitätsnahe Lernsituation, um auch über die Schule hinaus vielfältige Kompetenzen zu erwerben. Dabei sollen zum einen zeitgemäße Konzepte implementiert werden, welche die Schüler zum Lernen mit mobilen Endgeräten befähigen. Zum anderen ist aber auch der verantwortungsvolle Umgang mit den digitalen Geräten wichtig. Die Medienerziehung spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Um die Familien in der Anschaffung der Endgeräte zu unterstützen, gewährte der Freistaat Bayern einen Zuschuss über 300,00 €. Die Gemeinde übernahm dankenswerterweise die Kosten für die Einrichtung der Geräte und die Lizenzkosten. Digitale Kompetenz ist für eine erfolgreiche Zukunft unverzichtbar, in diese Kompetenz der jungen Leute wird investiert. Ziel des Kultusministers ist es, dass schon im übernächsten Jahr alle Schülerinnen und Schülern mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden. Im Schuljahr 2023/24 können wir als Pilotschule mit zwei weiteren I-Pad-Klassen starten.

Heute können die Klassenleiter Alexander Höhlig und Christoph Hofmaier auf ein erfolgreiches Schuljahr in der I-Pad-Klasse zurückblicken. Ein bisheriges Fazit ergibt unterschiedliche Rückschlüsse: Die I-Pads wurden relativ schnell ein gewohnter und selbstverständlicher Begleiter für die Kinder und Jugendlichen, die Bedienung der Apps, systematische Internetrecherche oder die Führung digitaler Aufzeichnungen wurden schnell erlernt. Die Schülerinnen und Schüler selbst zeigen bereits eine breite technische Expertise und unterstützen sich gegenseitig. Dadurch wird deutlich, dass die Arbeit an digitalen Geräten auch das gegenseitige Miteinander fördert. Es zeigte sich aber auch, dass eine große Disziplin nötig ist. Die Jugendlichen müssen lernen, die Geräte verantwortungsbewusst einzusetzen, in der Schule nur für unterrichtliche Zwecke zu verwenden und manchen Verlockungen zu widerstehen.

Sehr wichtig ist es uns an der Schule aber auch, dass das digitale Lernen nur einer von vielen wichtigen Bausteinen unseres Schulkonzeptes ist. Im Vordergrund steht das Erlernen der Kernkompetenzen. Das Lesen, Schreiben und Rechnen in gewohnter Form darf nicht zu kurz kommen und kann durch digitales Lernen nur unterstützt werden. Das Lernen mit analogen und digitalen Medien und Werkzeugen greift selbstverständlich ineinander – im Klassenzimmer sowie beim Lernen zuhause. Auch die Werteerziehung, soziales Lernen, der musische, künstlerische und sportliche Bereich werden auch in unserer „Digitalen Schule der Zukunft“ nicht vernachlässigt. (me)

Artikel im Neumarkter Tagblatt vom 26.06.2023