Geschichtsunterricht, der betroffen macht

Die Klassen M8a und M8b besuchten im Rahmen des GSE-Unterrichts die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau.

Die Führung über das Gelände begann am Eingangstor, in dem der Schriftzug “Arbeit macht frei“ zu lesen war. Wer dieses Tor als Gefangener passierte, musste drei Dinge dabei abgeben: sein Eigentum, seine Ehre und seine Menschenwürde. In sogenannte „Schutzhaft“ wurden in den Konzentrationslagern politische Gegner, Juden, Sinti und Roma, Priester und Homosexuelle, Menschen mit Behinderung sowie Menschen, die kriminelle Straftaten begangen hatten, genommen. Über 41000 Inhaftierte starben im Lager von Dachau in den Jahren 1933 bis 1945 durch Erschießung, Verhungern, durch rücksichtlose Ausbeutung der Arbeitskraft oder durch Selbstmord. Jeder Häftling war der Willkür der SS-Leute schutzlos ausgesetzt. Wie dies ausgesehen hatte, wurde den Schülern durch einen Rundgang auf dem Gelände an den Stationen Appellplatz, Leben in einer Baracke, Krematorium und Einzelhaft in den Bunkern vor Augen geführt.

In der großen Dokumentation im ehemaligen „Verwaltungsgebäude“ recherchierten die Schüler vielfach an Originaldokumenten die Themenbereiche Ende des 1.Weltkrieges, Versailler Vertrag, Weimarer Republik, Aufstieg des Nationalsozialismus, Machtergreifung und vor allem Ausschaltung politischer Gegner und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sowie Alltag im Konzentrationslager. In Dachau wurde 1933 das erste von rund 1000 Konzentrationslagern errichtet. Über 6 Millionen jüdische Mitbürger wurden von den Nationalsozialisten skrupellos ermordet oder zu Tode geschunden. Das Mahnmal am Appellplatz (Bild oben) erinnert an das Leiden und Sterben der Inhaftierten. (ks)