„Seubersdorfer Betriebe – wir kommen!“

Es ist sicherlich schwieriger, ältere Schüler mit Migrationshintergrund in den Schulalltag zu integrieren als Kinder, die schon den Kindergarten in Deutschland besucht haben oder in der ersten Klasse ihre Schullaufbahn beginnen können. Einige Kinder unserer Mittelschule haben oft längere Zeit in den Kriegsgebieten keine Schule besucht und es fällt ihnen auch schwieriger, sich in die neue Kultur und den Ordnungsrahmen einer bayerischen Schule zurecht zu finden, da sie die Kultur ihrer Heimatstaaten intensiver erlebt haben als die Grundschulkinder. Zusätzlich hatten diese auch nicht die nötige Zeit, den versäumten Unterrichtsstoff aufzuholen und die deutsche Sprache zu erlernen. Deshalb startete die Klassenlehrerin der Deutschklasse, Frau Pöppl, mit den Mittelschülern ein Projekt, innerhalb dessen die Schüler die unterschiedlichsten Betriebe in Seubersdorf besuchen. So zeigen sie sich motiviert, praktische Fähigkeiten entwickeln zu können, bei denen sie sich den deutschen Gleichaltrigen nicht unterlegen fühlen müssen.

Zunächst erzählten die Jugendlichen, welche Betriebe sie besonders interessierten. Es wurden Fragen erarbeitet, die im Betrieb gestellt werden können. Jeden Montag wird nun ein anderer Betrieb von den Schülern zusammen mit ihrer Lehrerin erkundet. Den Anfang bildete die Schreinerei Fischer. Herr Fischer erläutere ausführlich und detailliert wie in der Schreinerei aus Brettern Möbelstücke hergestellt werden und welche Maschinen und Werkzeuge benötigt werden. Interessiert lauschten die Schüler seinen Ausführungen und stellten auch viele Fragen, die vorher nicht erarbeitet wurden, z.B. wie lange es dauere einen Stuhl zu fertigen oder was ein Lehrling verdiene. Als zweiter Betrieb ging es in das Autohaus Höfner. Ein junger Mechaniker führte die Jugendlichen durch die Werkstatt und erklärte, welche Arbeitsschritte hier erledigt werden müssen. Auch die Lackiererei wurde genauer unter die Lupe genommen.

Vielen Dank an die Betriebe für ihre Bereitschaft die Betriebsführungen durchzuführen!

Geplant sind als Nächstes Besuche bei einem Friseur, in einem Supermarkt und im Altenheim. Vielleicht kann dieses Projekt diesen Schülern zeigen, dass es sich auch unter sehr schwierigen Bedingungen lohnt, sich anzustrengen, um dann einen Ausbildungsplatz im jeweiligen Traumberuf finden zu können! (rp)