Ist das, was wir wahrnehmen, immer wahr?

Turm der Sinne

„Ein der bedeutendsten Erfahrungen im Leben eines Menschen ist das Erlebnis, dass wir uns täuschen können.“ Diese Erfahrung machten am 21.4. die SchülerInnen der G4a in Nürnberg bei einer Erlebnisführung im „Turm der Sinne“. Der Turm der Sinne ist ein interaktives, naturwissenschaftlich orientiertes Erlebnismuseum, untergebracht in dem schönen, wenn auch etwas engen Mohrenturm in Nürnberg.

Auf sechs Stockwerken durften die Kinder erleben und be-greifen wie unsere Wahrnehmung funktioniert und wann und warum wir uns täuschen. Beispielsweise erfuhren die Kinder, dass der Mensch 4000 bis 10.000 Gerüche unterscheiden kann und Gerüche Stimmungen auslösen können, da Gerüche und Erfahrungen eng verbunden sind. Je nach Erfahrung mag ich den Geruch oder nicht.

Sie erkannten durch verschiedene Experimente, dass wir mit unserer Nase nicht nur riechen, sondern sie auch dringend zum Schmecken brauchen. Nur durch das Zusammenspiel von Zunge und Nase wird aus fünf wahrnehmbaren Geschmacksrichtungen (süß, sauer, salzig, bitter, umami), all das, was wir glauben zu schmecken. Der Humunkulus, eine große, etwas gruselige Figur, sollte den Kindern zeigen, wo der Mensch am Körper am besten fühlen kann. Je größer ein Körperteil beim Humunkulus, desto mehr fühlt man an dieser Stelle. Bei einem Selbstversuch erkannten die Kinder, dass man auf der Hand eindeutig besser/mehr/deutlicher fühlen kann als auf dem Rücken. Andere Beispiele zeigten den Kindern, dass uns unsere Wahrnehmung manchmal einen Streich spielt und dass unser Gehirn durchaus „veräppelt“ werden kann. So wurden die Kinder z.B. vom Riesen zum Zwerg durch optische Täuschung, sie wurden aus dem Gleichgewicht gebracht oder merkten, dass lesen manchmal schneller geht als denken und dass man einen Basketballkorb durchaus nicht treffen kann, auch wenn er direkt vor unserer Nase ist.

Noch viele weitere „sinnliche“ Erfahrungen zeigten den Schülern, wie Gehirn und Sinne zusammenarbeiten und sorgten für viel Spaß, aber auch für viele „Ah´s“ und „Oh´s“ des Erstaunens. Um viele eindrucksvolle Erlebnisse reicher ging es noch in einen nahegelegenen Park, wo wir die Sonne spürten, den Frühling rochen, schön blühende Sträucher sahen, unsere Brotzeit schmeckten und uns gut fühlten. (aj)