Damit „Disco-Fieber“ Spaß bleibt

Discofieber_Vorspann

„Wir wollen Euch den Spaß nicht verbieten, aber wir wollen auf die Vernunft und Verantwortung von Euch appellieren“ mit diesen Worten hat Andrea Gugger von der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern die Aktion „Disco-Fieber“ vorgestellt.

Zuhörer waren Schüler der achten, neunten und 10. Klassen an der Mittelschule Seubersdorf, als Referenten fungierten Hans Maier von der Polizeiinspektion Parsberg, Kreisbrandmeister und Jugendbeauftragter Jürgen Kohl in Vertretung der Stützpunktfeuerwehr Seubersdorf und Rettungsassistent Robert Wolf, der den Aktionstag organisiert hat, sowie Roswitha Suchomel vom Kriseninterventionsteam des BRK.

„Nahezu die Hälfte aller Verkehrsunfälle von Fahrern der Altersgruppe 18 bis 24 Jahren ereignen sich an Wochenende, in der Nacht oder in den früheren Morgenstunden“, so der Polizeibeamte in seinem Referat. Schon allein die Anfahrt zum Unfallort sei Stress pur, allein der Gedanke an das Bevorstehende lasse einem die Knie zittern. Aber man muss handeln, am Unfallort schnell einen Überblick gewinnen um die nachfolgenden Rettungskräfte einzuweisen. „Unser erstes Risiko ist die Fahrt von daheim zum Feuerwehrhaus“, fährt Kohl als Feuerwehrmann sein Referat fort.

Man werde „aus dem Nichts gerissen“, um anderen Menschen zu helfen. Am Unfallort sei es die vorderste Aufgabe der Feuerwehrkameraden, den Zugang zum Verletzten für den Rettungsdienst frei zu machen. „Das Aufspreizen einer Türe oder das Zersplittern des Glases für die Bergung wird das Unfallopfer lange im Ohr haben“, weiß Kohl. Wenn der Rettungsdienst vor Ort ist, seien die Feuerwehrkameraden nicht arbeitslos.

Bei schweren Unfällen müsse der Landeplatz für den Hubschrauber ausgeleuchtet werden. Man habe auch schon Opfer tot aus dem Fahrzeug bergen müssen. Wolf, der als Rettungsassistent von seinen Erlebnissen berichtete, schaffte es, dass man in der Turnhalle das Fallen einer Stecknadel gehört hätte. Noch emotionaler wurde es, als Roswitha Suchomel darüber berichtete, wie man Eltern den Tod ihres Kindes überbringt. „Danach ist für diese nichts mehr so, wie es einmal war“.

Bevor die Schüler noch eine „Rettung“ live erleben durften, appellierte Gugger an die künftigen Autofahrer, angemessen und ohne Alkohol zu fahren. Und an die Mitfahrer, die auf den Fahrer Einfluss nehmen sollten und auch mal auf Alternativen wie etwa ein Taxi ausweichen sollten.

(Vera Gabler)