Gespannte Blicke hinter die Kulissen der Allianz-Arena

Allianzarena

„Da muss ein Loch rein!“, sprach der Kaiser. Franz Beckenbauer ist es zu verdanken, dass die anlässlich der Fußball WM 2006 neu errichtete, modernste Fußballarena Deutschlands von allen 71000 Plätzen aus einen freien Blick zum Himmel besitzt. Dem Fußballhimmel tatsächlich ganz nah fühlten sich am 30.06.14 die Kinder der G4a bei ihrer geführten Tour durch die Allianzarena und ihrem Besuch der 2012 erst neu eröffneten Erlebniswelt des FC Bayern.

An dem Tag also, an dem sich die Stars vom FC Bayern mit der Nationalelf in Brasilien ins Viertelfinale schossen, durften sie mit ihrem Guide Timo Looft einen Blick selbst hinter jene Türen werfen, die eigentlich nur den beiden Münchener Vereinen sowie der Presse vorbehalten sind. Beim Hinabschreiten der Treppenstufen zum Spielertunnel fühlte sich so mancher den Profifußballern besonders dicht auf den Fersen. Auf dem Programm standen auch der Presseraum für die Interviews nach dem Spiel, die Mannschaftskabine und der „Wellnessbereich“. Nach dem wirklich beeindruckenden Besuch der bunten Erlebniswelt mit all den glitzernden Pokalen und Trophäen, die der Spitzenverein FC Bayern eingeheimst hat, war beim Anblick der Spielerräume die Überraschung groß: Statt der erwarteten luxuriösen Kabinen für die Superstars fanden die Kinder und ihre Begleiter ziemlich kahle, farblose und kleine Räume vor. Timo Looft musste spontan schmunzeln und erklärte den verdutzten Besuchern, dass es vier Mannschaftskabinen für beide Vereine und ihre Gäste gibt und alle Räume absichtlich recht einfach und funktionell eingerichtet wurden, um den Teamgeist vor den Spielen zu stärken. Die Trainings finden ohnehin nicht in der Arena selbst, sondern auf dem Trainingsgelände in der Säbener Straße statt. Hier sei übrigens auch eher Gelegenheit, um Autogramme zu erhaschen. Im Gegensatz zu den Spielerkabinen, haben sich die Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron für die Gestaltung und die Technik des 340 Millionen teuren Bauwerks jede Menge einfallen lassen. Besonders interessant fanden die Viertklässler, dass die 50 Meter hohe Stahlkonstruktion von einer hauchdünnen Außenhaut umhüllt wird. Sie besteht aus insgesamt 2760 mit Luft befüllten Kunststoffkissen. Ein Stück dieser nur 0,2 mm dünnen Plastikfolie ließ Timo Looft herumgehen. Jedes einzelne Kissen wurde genau für einen bestimmten Platz gefertigt. Insgesamt stecken in der 66500 m² großen Membranhülle 25000 Leuchtstoffröhren, die die Arena nachts in drei verschiedenen Farben leuchten lassen. Je nachdem, welcher Verein spielt, erstrahlt die Außenwand rot für den FC Bayern, blau für den TSV 1860 oder weiß, wenn die Nationalmannschaft im Münchener Stadion ein Spiel bestreitet. Mit ihrer farbig beleuchteten Außenwand und ihrer besonderen schüsselartigen Bauweise mit dem freien Blick in den Himmel und ihrer einzigartigen Akustik zählt die Allianzarena zu den schönsten Stadien der Welt. Unglaublich, aber wahr: Um die 1500 Menschen sorgen dort insgesamt dafür, dass der Spielbetrieb reibungslos funktioniert. Die Allianz-Arena ist wie der FC Bayern eine einzigartige Erfolgsgeschichte und ein gigantisches Unternehmen, bei dem sich alles rechnet, bei dem aber auch die Besucher sicher sein können, dass sie auf ihre Kosten kommen.

(Klasse G4a im Rahmen des Projekts Zeitung in der Schule, veröffentlicht in der MZ am 4.7.2014)